Hanau, Halle, München, Christchurch, Utøya – all diese Orte sind in den letzten Jahren zu Synonymen für rassistisch, antisemitisch und verschwörungsideologisch motivierte Anschläge geworden. Verübt wurden sie von allein handelnden Männern, die deswegen in Medien, Politik und Wissenschaft oft als Einzeltäter oder „einsame Wölfe“ bezeichnet werden. Doch diese Bezeichnungen verschleiern den Blick auf die soziale und ideologische Einbettung der Täter, auf die vor allem Betroffene rechter Gewalt immer wieder hinweisen. Der Vortrag nimmt diese Hinweise auf und fragt: In welchen Netzwerken befanden sich die Attentäter? Wer waren ihre ideologischen Stichwortgeber? Welche Rolle spielen gesellschaftlich weit verbreitete Vorurteile und Strukturen bei der Entstehung und Reproduktion rechter Gewalt? Und was bedeutet das für die Verhinderung weiterer Attentate?
Viktoria (Jahrgang 2014) ist wissenschaftliche Assistentin der Leitung am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Ihren Master in Politischer Soziologie an der London School of Economics schloss sie mit einer Arbeit über den rassistischen Anschlag in Hanau vom 19.02.2020 ab.